Die Energiewende schreitet stetig voran. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Netzbetreibern erforderlich. Im Zentrum dieser Zusammenarbeit steht der Datenaustausch, der hauptsächlich durch den internationalen Standard CIM/CGMES erleichtert wird.
Die Sicherstellung von Daten hoher Qualität ist von größter Bedeutung, da sie nicht nur die Netzsicherheit stärkt, sondern auch zu erheblichen Kosteneinsparungen führt.
In der Vergangenheit haben die Netzbetreiber ihr Netzmodell sowohl für den Betrieb als auch für die Netzplanung doppelt gepflegt. Dieser parallele Ansatz kann zu Fehlern führen, die teuer zu beheben sein können und letztendlich zu Doppelkosten führen. Angesichts dieses Hintergrunds ist es unerlässlich, eine einheitliche Netzmodellierung gemäß den CIM/CGMES-Standards umzusetzen.
Unser CIM-Browser wurde genau mit diesem Ziel entwickelt. Er dient als umfassendes Werkzeug für Datenintegration, -modifikation, -validierung und -analyse.
Der CIM-Browser ist generisch konzipiert und deshalb für alle CIM/CGMES-Versionen anwendbar.
Die Hauptmerkmale des CIM-Browsers umfassen:
Der CIM-Browser ist flexibel in zwei Formen erhältlich: als eigenständige Desktop-Anwendung und als Client/Server-Lösung.
Da der CIM-Browser in Python entwickelt wurde, ermöglicht er eine schnelle und einfache Anpassung an spezifische Benutzeranforderungen, was ihn kostengünstig macht. Python als Skriptsprache erleichtert die Verwendung des CIM-Browsers für automatische Validierung und Datenintegration.
Daher eignet sich der CIM-Browser gut für verschiedene Anwendungsfälle im Zusammenhang mit CGMES, von automatischen Prozessen und Integrationen bis hin zu benutzerfreundlicher Datenanalyse und -bearbeitung.
Die drei CIM/CGMES-Dateien für Übertragungsnetze mit darunterliegenden Verteilungsnetzen werden zusammengeführt und gemäß der Kennung des Netzbetreibers eingefärbt. In diesem Fall können Topologie-Modelle mit Schalterinformationen (Node Breaker Model) und Knoten- Zweig-Modelle (Bus Branch Model) gemischt werden.
Das CIM/CGMES-Modell kann gegen das Meta- Modell, OCL- und SHACL-Regeln validiert werden. Die Fehler können grafisch dargestellt werden.
Nach der Validierung können Fehler in dringenden Fällen vorläufig durch Änderungen behoben
werden, z.B. Ändern eines Attributs oder Löschen/Hinzufügen eines Schalters.
Bei der Fehleranalyse können die betroffenen Objekte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, z.B. aus der Sicht der Topologie-Verbindung, der Stationsansicht, der Leitungsansicht, der Transformatoransicht und der Übersicht.
Die Ergebnisse der Lastflussberechnung können in Form einer Heatmap/ISO-Oberfläche dargestellt werden, z.B. Spannungs- und Winkelverteilung.
Beim Vergleich von Modellen werden alle Objekte entsprechend der Kategorie der Unterschiede aufgelistet. Die Wertdifferenz wird in der Attributseite und Stationsanzeige dargestellt.
Dr. Xin Guo
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