Softwarestruktur - Die Hauptkomponenten

Die PSIcontrol-Software unterteilt sich in anwendungsorientierte Teile und systemtechnische Programme.

Die systemtechnische Software ist zuständig für die Funktions- und Arbeitsweise der Gesamtkonfiguration. Dazu gehört das programmierte Redundanzmanagement, das eine besonders hohe Verfügbarkeit gewährleistet. Andere Funktionen führen z. B. die Datenmodellumschaltungen und den Wiederstart von Rechnern durch.

Die Applikationssoftware setzt auf diesen systemtechnischen Funktionen auf. Sie kann ihrerseits wieder unterteilt werden in den Komplex der Online-Betriebsführung und den des Datenmanagements.

Diese strukturelle Trennung ermöglicht es, für jeden Komplex eine optimale Lösung zu erarbeiten. Für die Programme der Betriebsführung sind beste dynamische Eigenschaften die Zielvorgabe. Für das Datenmanagement sind beste Datenqualität und Integrationsfähigkeit in die IT-Welt des Unternehmens oberste Priorität. Datenmodellgeneratoren erzeugen die Datenmodelle für das Online-System und verbinden auf diese Weise die beiden Komplexe.

Simulatorund Emulator ergänzen das Lösungsangebot von PSIcontrol für Trainings- und Schulungsaufgaben und bieten beste Test- und Prüftechniken zur Qualitätssicherung.

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Online-Betriebsführung

Dem Komplex "Betriebsführung" werden alle Programme und Datenmodelle für die Online-Überwachung und die Führung der Energienetze zugeordnet.

Hierzu gehören

  • alle technologischen Verarbeitungsfunktionen,
  • die Programme und Daten für die Mensch-Maschine-Schnittstelle sowie
  • die Funktionen für die Prozessankopplung.

Für uns ist ein exzellentes Zeitverhalten der Betriebsführungsfunktionen ein wichtiges Konstruktionsmerkmal. Auch bei hohen Informationsbelastungen und simultanen Bedienungen über alle Arbeitsplätze des Systems sind kürzeste Verarbeitungs- und Antwortzeiten einzuhalten.

Durch die starke Konzentration der Netzführung auf immer größere Netzzentren bekommen die höherwertigen technologischen Funktionen und die Mensch-Maschine-Schnittstelle eine besondere Bedeutung. Jeder Dispatcher hat größere Netzgebiete zu überwachen. Dies ist mit einer wesentlich größeren, von ihm auszuwertenden Menge an Einzelinformationen verbunden.

Die komplexer werdenden Aufgabenstellungen im Zusammenhang mit der ansteigenden dezentralen Einspeisung erneuerbarer Energien erfordern eine zunehmende Unterstützung der betrieblichen Aktivitäten, bis hin zur Automatisierung.

Das Leitsystem hat die Aufgabe, die Einzelinformationen durch intelligente Auswertefunktionen und Berechnungen zu plausibilisieren, zu verdichten und dem Bediener so geschickt zu visualisieren, dass er schnell die Situation erfassen und reagieren kann. In vielen Fällen kann das Leitsystem Vorschläge für notwendige Schaltungen präsentieren.

Der zunehmende Kostendruck zwingt uns, immer näher an die technischen Grenzen der Netze zu gehen. Die derzeit stattfindenden Entwicklungen, u. a. unter den Oberbegriffen "Smart Grid" bzw. "Smart Metering", werden die vom Leitsystem zu verarbeitende Informationsflut noch stark erhöhen. Durch diesen Trend wird der Bedarf an höherwertigen Funktionen noch einmal steigen. Ein positiver Nebeneffekt ist dabei, dass mit diesen zusätzlichen Informationen wesentlich bessere Auswertungen durch das Leitsystem erstellt und sichere Entscheidungen getroffen werden können.

PSIcontrol ist wegen seiner herausragenden dynamischen Eigenschaften und der umfassenden höherwertigen Funktionen für diese zukünftigen Aufgaben bestens gerüstet.

Datenmanagement

Im Komplex "Datenmanagement" werden alle Spezifikationsdaten für

  • den primär- und sekundärtechnischen Prozess,
  • die informationstechnische Ankopplung der Objekte der Energienetze,
  • die technologischen Verarbeitungen und
  • die Mensch-Maschine-Schnittstelle

in einer zentralen Netzdatenbank geführt.

Aus ihr erzeugen Datenmodellgeneratoren die Datenmodelle für die prozessführenden Programme.

Durch unser modernes Datenmanagement wird die Datenqualität erhöht, während die Kosten gleichzeitig gesenkt werden.

Die manuelle Datenerfassung wird dort, wo es möglich ist, durch umfassende Importe der benötigten Daten aus SAP und GIS abgelöst.

Für dieses importorientierte Datenmanagement besitzt PSIcontrol spezielle Programmbausteine, wie z.B.:

  • Importfunktionen mit Überprüfung der Widerspruchsfreiheit der übernommenen Daten,
  • Programme für den weitgehend automatisierten Aufbau von Anlagengrafiken,
  • "Veredelung" von GIS-Grafiken,
  • Automatisierter Daten- und Funktionstest.

Intelligente Funktionen des Komplexes "Datenmanagement" interpretieren die importierten bzw. manuell erstellten Netzgrafiken und erzeugen die Abbildung der Versorgungsnetze in der Datenbank.

Simulator

Mit der Größe des zu führenden Netzes wächst die Bedeutung eines regelmäßigen, realistischen Trainings des netzführenden Personals.

Mit den von PSI entwickelten Simulatoren können beliebige Störszenarien für Transport- und Verteilnetze trainiert werden. Die Simulatoren nutzen die Abbildung der Netze aus dem jeweiligen Leitsystem. Das Personal trainiert somit im "eigenen" Netz und am "eigenen" Arbeitsplatz.

Softwaretechnischer Kern sind die von uns entwickelten Netzberechnungsprogramme mit besonders kurzen Rechenzeiten. Diese eignen sich ebenso für die realitätsnahe Modellierung der Netzschutzeinrichtungen. Der Simulator ermittelt z. B. für Kurzschlüsse an beliebigen Stellen des Netzes die Reaktion der Schutzeinrichtungen und des Netzes. Auch die Arbeitsweise des Reserveschutzes kann überprüft werden, indem Störungen an primär- und sekundärtechnischen Betriebsmitteln voreingestellt werden.

Durch die Modellierungen aller wichtigen Schutzrelaistypen ermöglicht der Simulator die Überprüfung von Schutzkonzepten und Schutzeinstellungen. Er ist damit auch ein Werkzeug für die Schutzexperten.

Die automatische Erzeugung von Folgeereignissen nach einer primären Störung macht das aufwändige Erstellen von Ereignissequenzen fast überflüssig. Nur so wird eine große Versuchsvielfalt mit einem wirklichen Trainingseffekt erzeugt!

Der PSI-Bahnsimulator ist eine besondere Ausführung des Simulators. Er erlaubt u. a. die Nachbildung von fahrenden Zügen als mobile Lasten und Einspeisungen.

Simulatoren der PSI mit ihren umfangreichen Modellierungsmöglichkeiten und den besonders leistungsfähigen Netzberechnungen zeugen von der technischen Kompetenz unserer Leittechnik-Ingenieure.